Von Oktober 2023 bis März 2024 fanden der 31. Willem C. Vis Moot und der 21. Vis East Moot statt. Für das Team der Leibniz Universität Hannover traten Hannes Birkenbeul, Daniel Bosdorf, Yannik Bühring, Franka Kaufmann, Marianne Kloeppel und Josepha Ostermeyer unter der Leitung von Marilena Fortmann und Lena Gebauer an. Mithilfe der Unterstützung zahlreicher Alumni, des gesamten Lehrstuhls und Prof. Dr. Christian Wolf gelang es dem diesjährigen Team als bisher erfolgsreichstes Team der Leibniz Universität Hannover abzuschneiden.
Der diesjährige Fall handelte von einer Cyberattacke auf den Kläger und eine dadurch hervorgerufene Phishing-E-Mail, die den Beklagten dazu veranlasste, eine noch offene Kaufpreiszahlung auf ein nicht dem Kläger gehörendes Konto zu überweisen. Im materiellen Teil ging es darum, ob die Kaufpreiszahlung möglicherweise durch Überweisung an das Konto der Betrüger vertragsgemäß entrichtet wurde oder, ob diese wenigstens reduziert werden kann, weil der Kläger potenziellen Informationspflichten über die Cyberattacke nicht nachgekommen ist. Prozessual musste erarbeitet werden, ob dieses Verfahren über einen Kaufpreiszahlungsanspruch mit einer zweiten offenen Kaufpreiszahlungsforderung des Klägers zusammengelegt werden kann.
Nach der viermonatigen Schriftsatzphase startete das Team dann Anfang Februar 2024 in die mündliche Phase. Zur Vorbereitung auf die Finalrunden nahm das Team an zahlreichen sogenannten PreMoots teil. Diese fanden in Düsseldorf, Amsterdam, Warschau und München statt. Hierbei trat das hannoversche Team gegen Teams aus aller Welt an. Hinzu kamen Probeverhandlungen bei Kanzleien wie Addleshaw Goddard, von Boetticher, Eckert, Lindenpartners, Linklaters und Noerr gegen andere deutsche Teams vor erfahrenen Praktikern und Praktikerinnen als Tribunal.
Diese intensive und auch anstrengende Zeit bereitete das Team bestens auf die Finalrunden Hong Kong und Wien vor. Das diesjährige Team wurde in Hongkong mit einer Honorable Mention für den Klägerschriftsatz ausgezeichnet. In Wien erreichte das Team das beste hannoversche Ergebnis jemals. Von 373 teilnehmenden Teams schafften Marianne Kloeppel und Yannik Bühring es bis in die Runde der besten 16 Universitäten. Damit gehört das Vis Moot Team der Leibniz Universität Hannover zu den besten 6 % der teilnehmenden Universitäten aus aller Welt. Darüber hinaus wurden sowohl der Beklagtenschriftsatz als auch der Klägerschriftsatz in Wien mit Honorable Mentions ausgezeichnet.
Der Ehrgeiz des Teams hat sich damit bezahlt gemacht und verdient hohe Anerkennung. Neben den herausragenden akademischen Erfolgen hatten die Teilnehmenden eine unvergessliche Zeit, in der viele Kontakte geknüpft und Freundschaften geschlossen wurden.
Die Fakultät gratuliert dem Team zu dieser großartigen Leistung.
Über den Willem C. Vis Moot
Der Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot (kurz: Willem C. Vis Moot oder Vis Moot) ist ein Moot-Court-Wettbewerb auf den Gebieten der internationalen Handelsschiedsgerichtsbarkeit und dem Wirtschaftsrecht, bei dem Studierende aus aller Welt die Rolle von Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten einnehmen und in einer simulierten Gerichtsverhandlung Mandanten eines fiktiven Falles vertreten. Weitere Informationen finden Sie hier.
